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Psychosomatische Störungen

Katharina Hornung • Aug. 11, 2022

Von Tinnitus über Bandscheibenvorfall bis Bluthochdruck.

Wie die Psyche unseren Körper beeinflussen kann.

Mögliche Auswege & Erleichterung.

Studien über die Wirksamkeit von Psychotherapie bei psychosomatischen Störungen.

Psychosomatische Störungen

 

Bevor wir auf die Wirksamkeit der unterschiedlichen Therapiemodelle zur Heilung

psychosomatischer Störungen eingehen, möchte ich die verschiedenen psychotherapeutischen

Behandlungsansätze kurz vorstellen.

Die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Behandlungsansätzen ist umstritten. Mit der Einführung der psychoanalytischen Therapie, die Sigmund Freud in einer Vorlesung von 1915 bis 1917 hielt,

wurde der erste Schritt getan. Mit der Zeit kamen dann immer mehr psychotherapeutische

Behandlungsansätze hinzu.


Behandlungsansätze

Die Verhaltenstherapie, die sich anfänglich ausschließlich auf das

messbare und sichtbare Verhalten richtete, in der der Mensch als abhängiges,

formbares Objekt angesehen wurde.

 

Die "Humanistische Therapie“. Sie fordert an Stelle der Pathologisierung, die jedem Menschen

innewohnenden eigenen schöpferischen Möglichkeiten zu erkennen und innerhalb eines

geeigneten Rahmens deren Eigenentfaltung zu fördern. Hinzu kam die systemische Therapie.

Bei diesem Behandlungsansatz beruht die Grundannahme darauf, dass komplexe Systeme nicht

durch linear-kausale Zusammenhänge erklärbar sind, sondern anhand wiederkehrender Prozesse,

in denen alles mit allem vernetzt ist. So kann aus systemischer Sichtweise Heilung des einzelnen

nur dann geschehen, wenn sich das gesamte System verändert.

Es freut mich sagen zu können, dass in der Welt der Fachbereiche aus meiner Sicht in den letzten

Jahren eine positive Richtungsänderung Einzug hielt. Die Einsicht setzt sich durch, dass nicht

das "eine Verfahren" für die verschiedenen psychischen Störungen "das Mittel der Wahl" ist.


So geht es immer mehr um die pragmatische Frage, welches Vorgehen im konkreten Fall

erfolgversprechend scheint.

Auch wenn die Wirksamkeit und der Nutzen von Psychotherapie vielfältig nachgewiesen werden konnte,

sind die zugrundeliegenden Wirkungsmechanismen zu einem guten Teil noch ungeklärt und werden

kontrovers diskutiert. Die verschiedenen Psychotherapieeinrichtungen entwickelten diesbezüglich

ihre eigenen Erklärungsmodelle.

 

Anhand epidemiologischer Studien leiden 25 bis 30 Prozent der Patienten von

Allgemeinarztpraxen an behandlungsbedürftigen psychischen Störungen, die jedoch nur bei drei

bis vier Prozent diagnostiziert werden (1). Nach einer von Betriebskrankenkassen durchgeführten

Untersuchung waren 40 Prozent jener Patienten in den zwei Jahren vor der Aufnahme in eine

psychotherapeutische Behandlung mehr als 40-mal und 12,5 Prozent sogar mehr als hundertmal

zum Arzt gegangen. Im Durchschnitt war jeder dieser Patienten in diesen zwei Jahren 52 Tage

stationär im Krankenhaus, obwohl nur sechs Prozent eine somatische Erkrankung  hatten.

Hierdurch belaufen sich die Kosten für die Krankenkassen auf Durchschnitt 40 000€ pro Person.

Eine einjährige ambulante Psychotherapie kostet dagegen lediglich im Schnitt 4000€. (2)

 

 

Krankheit als Symbol

Dr. Rüder Dahlke (3) und Dr. Claudia Rainville (4) haben auf dem Gebiet der Psychosomatik einen

wertvollen Beitrag geleistet. So sind Dr. Dahlke und Dr. Rainville beide Autoren von Büchern, die

sich mit typischen Krankheitsbildern befassen. Sie stellen in ihren Büchern Thesen und Leitfragen

zur Verfügung, um die Ursache der Krankheit zu finden. So können wir von einem Unwohlsein in

der Magengegend beispielsweise auf einen Umstand im Außen schließen, der uns

Bauchschmerzen bereitet. Oder eine Blasenentzündung der Ausdruck für ungeweinte Tränen oder

eine blockierte emotionale Ebene darstellen.

 

Und dennoch werden organische Behandlungsmethoden, in Form von Medikamenten, weiterhin als erste

Lösung angesehen. Wo hingegen die Ursachenforschung viel naheliegend ist. Tinnitus z. B. ist einer

der ersten Warnsignale bei dauerhafter Stressbelastung.


Unser Körper fungiert wie ein Alarmsystem auf eine ungesunde Lebensart. Ähnlich wie bei einem Wecker werden auch die Warnsignale des Körpers lauter und lauter. So folgt auf einen durch Stress ausgelösten Tinnitus, Bluthochdruck oder ein Gehörsturz. Weiterhin ergeben sich mit der Zeit ggf. schwerere Krankheiten,

wenn die Warnsignale gekonnt ignoriert werden.


Jedes Symptom hält eine Botschaft für uns bereit.

Es liegt an uns, unseren Körper lesen zu lernen und darauf zu reagieren.


Möchtest du deine Symptome endlich anfangen ernstzunehmen? Schenke dir Gehör und gerne schauen wir gemeinsam, welche Sprache deine Seele spricht. Was möchte von dir gesehen und gelöst werden?

In der Praxis Frauenstark arbeite ich mit dem Klientzentrierten psychotherapeutischen Ansatz, der der humanistischen Therapie, die ich bereits oben erwähnt habe, zugeordnet ist.

Dieser hat sich bei psychosomatischen Störungen als sehr wirksam und hilfreich erwiesen.


Termin anfragen

Zusätzlich unterstützende Auswege können auch sportliche Aktivitäten sein, die uns entspannen. Z.B. Yoga, Chi Gong, Tennis oder diverse Mannschaftssportarten uvm. .


Meditation halte ich persönlich mitunter für die wichtigste Basis, um einen gesunden Lebensstil zu pflegen. Mehr zu dem Thema Meditation könnt ihr in diesem >Blogbeitrag< nachlesen.


 

 

Dieser Beitrag heute war dieses Mal etwas wissenschaftlicher als die Letzten, aber ich hoffe genauso

informativ und anregend. Lasst mir gerne ein Feedback da.


Hab einen wunderschönen Tag. Schön, dass es dich gibt. Alles Liebe, Katharina.



 

Quellenangaben:

(1) Meyer AE, Richter R, Grawe K, Schulenburg JM v d, Schulte D: Forschungsgutachten zu

Fragen eines Psychotherapeutengesetzes. Bonn: Gesundheitsministerium, 1991

(2) Grawe K, Donati R, Bernauer F: Psychotherapie im Wandel. Von der Konfession zur

Profession, Gцttingen: Hogrefe, 1994

(3) Dr. Rüder Dahlke, Das Buch der Psychosomatik, Krankheit als Symbol, 1996

(4) Dr. Claudia Rainville, Metamedizin, Jedes Symptom ist eine Botschaft, Silberschnur Verlag,

2007

(5) https://www.aerzteblatt.de/archiv/35/Psychosomatik-und-Psychotherapie-Wirksamkeit-und

Nutzen-von-psychotherapeutischenBehandlungsansätzen



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