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Eigene Ansprüche, Perfektionismus - Ursachen und Folgen -

Katharina Hornung • Mai 27, 2022

"Ich muss es perfekt machen! Das ist noch nicht gut genug!"

"Perfekt ist gerade gut genug.."

In unserer Leistungsgesellschaft ist Perfektionismus keine Seltenheit.

Das Wort begegnet uns ständig.

Auf einer Werbetafel von springt mir das Wort "perfekt" jeden Tag auf meiner Gassirunde ins Auge.


Aber was ist das überhaupt? Perfektionismus.

Um es für euch noch genauer aufzudröseln und es nicht allzusehr mit psychologischen Fachbegriffen zu überladen,

dachte ich mir ich gehe mal über Duden und eine Internetrecherche an die Sache heran.


Im Duden finde ich folgende Begriffserklärung:

„Übertriebenes Streben nach Perfektion.“ Ich war überrascht. Wenn es doch so etwas Erstrebenswertes ist,

wieso steht dann sogar im Duden das Wort "übertrieben" in der Definition?


Ich recherchiere weiter und lande auf der Website der Libermenta Klinik, die seit Jahren

Patient*innen mit Versagensängsten behandelt, die aus übertriebenem Perfektionismus entstanden sind.

Dort finde ich zu dem Thema folgenden Satz: „Der Perfektionist kann seine extrem hohen eigenen Ansprüche zum

allgemein gültigen Maßstab seines Lebens erheben und daran in den verschiedenen Lebensbereichen festhalten,

wodurch Ängste vor Fehlern entstehen, die nicht in Relation zu der potenziellen Bedrohung(dem Fehler) stehen.

Aufgrund dieser ungesunden, perfektionistischen Haltung entsteht früher oder später ein schwerer Leidensdruck

für Perfektionisten.“


Trotz des Wissens um diesen Leidensdruck, werden in unserer Gesellschaft unerreichbare

Maßstäbe gesetzt, die unser Leben stark beeinträchtigen können.

Gehen wir nun den möglichen Ursachen auf den Grund, wieso betroffene Menschen ihren Selbstwert mit dem

Erbringen von Leistung verknüpfen.

Viele mögliche Ursachen kommen hier infrage.


Mögliche Ursachen

Ursache Nummer eins können Hauptbezugspersonen im Kindesalter sein. Kinder orientieren sich nach diesen.

Erfahren sie in dieser Zeit keine Führung, beginnen sie sich eigene Maßstäbe zu setzen,

die häufig kaum erfüllbar sind. Auf der anderen Seite können Kinder, deren Hauptbezugsperson ebenfalls

perfektionistisch veranlagt ist, zu hohe Maßstäbe gesetzt bekommen und sich an diesen orientieren.

Man nennt das auch soziales Lernen, wenn man sich ein Verhallten einfach schlicht und ergreifend abschaut und übernimmt.

Oft stoßen besonders Frauen dabei sehr früh in ihrer Entwicklung auf Perfektionismus.


Okay, das ist jetzt ein bisschen klischeehaft aber.. Begonnen bei Barbie, mit ihren idealen Körpermaßen,

ihrem Traumhaus und ihrem Mann Ken. Mit diesem Vorbild werden Mädchen schon sehr früh in ihrer Entwicklung

konfrontiert. Im weiteren Verlauf ihrer Entwicklung kommen mehr und mehr gesellschaftliche Orientierungspunkte dazu,

die kaum erfüllt werden können.

In Zeiten der Social-Media-Kanäle zeigen sich die Menschen häufig von ihrer besten Seite.

Im Fitnessstudio, in Gesellschaft oder im Urlaub und das kann selbst in der Yogaszene der Fall sein.

Dieses Verhalten übt zusätzlichen Druck auf andere Menschen aus.


Es gibt jedoch gute Nachrichten. Der Trend der perfektionistischen Darstellung ist rückläufig.

Immer mehr Menschen, besonders Frauen, zeigen sich auf Social Media von ihrer verletzlichen Seite.

Sprechen über ihre Ängste, Sorgen und dem damit verbundenen Leidensdruck.

Beginnen wir über mögliche Folgen zu sprechen. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass die körperlichen Folgen,

die ich nenne, erst nach Jahren auftreten könnten. Es ist naheliegend, dass die körperlichen Folgen von Perfektionismus Stresssymptome sind. Ich möchte unterscheiden zwischen inneren und äußeren Stress.

Den inneren Stress benenne ich im folgenden mit dem Wort Druck.

Das ist es nämlich, was wir tun, wir setzen und selbst unter Druck.


Typische Beispiele

Ein typisches Beispiel für inneren Druck ist die Abgabefrist eines Projektes im Berufsleben.

Jeder, der in seinem Beruf mit Fristen arbeitet, kennt dieses Gefühl, wenn die Abgabe am nächsten Tag ist

und wir noch lange nicht fertig sind. Dabei ist es egal, ob wir die letzten zwanzig Projekte pünktlich abgegeben haben.

Es beginnt eine innere Unruhe. Kopfschmerzen und ein flauer Magen kommen hinzu.

In genau diesem Moment setzen wir uns unter Druck. Das ergeht jedem Menschen in den unterschiedlichsten Situationen mindestens einmal in seinem Leben so. Wenn solch eine Phase hin und wieder auftritt, ist das gar nicht schlimm.

Es ist ein Zeichen, dass uns eine Sache am Herzen liegt und wir diese bestmöglich ausführen wollen.

Belastend werden diese Situationen erst, wenn dieser Zustand dauernd auftritt.


Äußerer Druck- Innerer Druck

Es ist auch der Körper, der dieses Programm immer wieder durchläuft. Wenn wir ständig ins Grübeln verfallen und uns unrealistische Szenarien ausmalen, dass wir zum Beispiel wegen einer Lappalie entlassen werden.

Äußeren Stress nimmt jeder Mensch unterschiedlich auf und verarbeitet diesen auf seine persönliche Weise.

Mögliche Stressoren oder Stresstrigger sind deshalb die angebrachteren Worte für die Vielfalt an Auslösern,

sich selbst unter Druck zu setzen.

Der mögliche Stressor gibt lediglich den Anstoß für diese negative Gedankenspirale.

Ist euch mal aufgefallen, dass, wenn ihr in eurer negativen Gedankenspirale steckt, immer mehr Stressoren hinzukommen?

Geräusche oder Handlungen, die euch normalerweise nicht nerven, fangen auf einmal an Aufsehen zu erregen?


Diese Kettenreaktion befeuert diesen inneren Druck zusätzlich und kann mit einem gründlichen Hinterfragen der zugrundeliegenden Glaubenssätze, Überzeugungen und Mustern gelöst und überwunden werden.


Wir leben im Moment noch in einer Zeit, die wirtschaftlichen Erfolg vor das Bedürfnis der persönlichen Selbstverwirklichung stellt. Werden wir uns dessen bewusst, können wir unsere schädlichen Glaubenssätzen hinterfragen und immer tieferen persönlichen Frieden finden.

 

Möchtest du noch mehr erfahren?


Ich habe mir zur Aufgabe gemacht, dir zu helfen aus diese destruktive Gedankenspirale zu erkennen und zu sprengen,

um zum konstruktiven Denken und zu einem glücklichen Leben in Fülle zurückzukehren.


Achtung! Hat dier dieser Beitrag gefallen und geholfen? Dann teile den Artikel mit praktischen Anregungen mit so vielen Menschen, wie möglich, damit wir gemeinsam noch mehr Bewusstheit und Zufriedenheit in die Welt bringen.


Alles Liebe, Katharina.


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